Sie wollen einen Veränderungsprozess angehen, z. B. digitaler werden, agil(er) arbeiten, Ihre Hierarchien umbauen oder was auch immer? Die Frage ist, wie bekommen Sie das ins Unternehmen transportiert, ohne dass daraus nach dem Stille – Post – Prinzip etwas herauskommt, was Sie nun wirklich nicht im Sinn hatten?
Denn: Unabhängig davon, wie Ihre Kommunikation im Unternehmen funktioniert, gut oder eher in der ausbaufähigen Variante – der Flurfunk klappt reibungslos. Immer.
Konkret heißt das, Ihre Mitarbeitenden tauschen sich zu allem Möglichen aus, das können Sie gar nicht verhindern. Die oberste Aufgabe in einem Veränderungsprozess, mag er noch so klein sein, ist, die Kommunikation, Ihre Kommunikation. Ihre Aufgabe sollte es sein, die Kommunikation für die von Ihnen priorisierten Themen so weit es geht selbst zu steuern.
Nach dem Managementberater Fredmund Malik ist das keine Aufgabe der Kommunikationsabteilung.
Ist ja nichts Neues, denken Sie sich? Stimmt, die Realität sieht nur ganz anders aus.
Aussprechen, Zuhören und das, was verstanden wird
Auf letzteres wird nicht selten wenig oder gar nicht geachtet. Dabei ist das so mitentscheidend – was versteht mein Gegenüber in dem, was ich transportiert habe? Einmal relevant ist hier die Art der Aussage, wie sie beim Empfänger ankommt; wie sie Friedemann Schulz von Thun durch sein Kommunikationsquadrat so wunderbar entwickelt hat. Das ist hier jedoch nicht das Thema.
Mir geht es hier um die Betroffenen, die ein ganz individuelles Verständnis von Begriffen haben. Das kann nämlich in völlig unterschiedliche Richtungen gehen. Nehmen wir z. B. den Begriff „Prozess“. Für Sie hat dieser vermutlich eine völlig andere Bedeutung als für einen Juristen.
Deshalb: Das, was Sie meinen, sagen Sie dann bitte auch. Denn Worte schaffen Realität. Stellen Sie sich die Fragen:
Probieren Sie es aus
Holen Sie einen Teil Ihrer Mitarbeitenden zusammen, oder noch besser, nutzen Sie ein eh stattfindendes Meeting und beginnen Sie es mit einer kleinen Übung. Nehmen Sie einen beliebigen Begriff, z. B. „Auto“ und bitten Sie Ihre Mitarbeitenden, sich dazu frei zu äußern. Sie werden sich wundern, was es zu Ihren eigenen Assoziationen noch an vielen Weiteren dazu gibt. Und nun stellen Sie sich vor, Sie verkünden in Ihrem Unternehmen große Veränderungen. Sie teilen mit, dass das Unternehmen nicht stehen bleiben darf und,
z. B. „Wir müssen digitaler werden” verkünden.
Ich gehe fast jede Wette ein, dass Ihren Mitarbeitenden Assoziationen einfallen, wie “dann laufen hier bald Roboter rum!?” oder “ich werde ersetzt durch eine Maschine!?” oder …
Das wäre aus zwei Gründen ungünstig, mindestens. Zum einen haben Sie so richtig Feuer unterm Dach. Dieses unterschiedliche Verständnis sorgt für Unruhe und es bildet sich Widerstand gegen Ihre geplante Veränderung. Weiter fehlt Zeit für das Tagesgeschäft, weil sich die Mitarbeitenden untereinander über das austauschen, was da wohl demnächst anders sein wird und was das wohl für Konsequenzen für sie persönlich hat. Deshalb ist es im Rahmen eines Veränderungsprozesses so wichtig, dass Sie ganz deutlich machen, was Sie wirklich meinen.
Im Veränderungsprozess ist es wichtig, dass alle ein gleiches Verständnis von einem Begriff haben
Die Qualität Ihrer Kommunikation – sie entscheidet in erster Linie über Erfolg und Misserfolg Ihres Entwicklungsvorhabens
Wenn Sie Ihre Kommunikation gut bekommen, dann sind Sie auch erfolgreich in Ihrem Tun.